Tierisch motiviert in der Schule

Von Gioia HöroldLex Kleren

Dass pädagogische Begleithunde in Altersheimen, bei Menschen mit einer Behinderung oder Sehschwäche eingesetzt werden, ist allgemein bekannt. Heutzutage besuchen jedoch auch Hunde verschiedene Schulklassen, um die Motivation, die Lernfreude, sowie die Konzentration der Schüler*innen zu fördern und das Stresslevel zu senken.

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Es ist ein schwüler Mittwochmorgen, an dem wir eine Cinquièmeklasse des Lycée Bel-Val besuchen. In dieser mehrheitlich französischsprachigen Klasse herrscht eine entspannte, jedoch dynamische Arbeitsatmosphäre. Wir können dabei zusehen, wie die Schüler*innen an der Tafel eine Grammatikübung lösen. Dabei erhalten sie Hilfe von einer etwas außergewöhnlichen Klassenkameradin: Schulhündin Nami. Der Vierbeiner schaut die Jugendlichen erwartungsvoll an, er wirkt begeistert und motiviert, mit den Schüler*innen arbeiten zu dürfen. Bereits seit drei Jahren besucht Nami, eine fünfjährige schwarzweiße Shetland Sheepdog-Hündin, verschiedene Schulklassen zusammen mit ihrem Frauchen Natascha Seuré. Die Deutschlehrerin kam im Sommer 2018 auf die Idee, ihren Welpen als Schulhund auszubilden, als ihr bei einem Besuch in einem Altenheim auffiel, wie begeistert die Bewohner*innen von der Anwesenheit des Vierbeiners waren und wie positiv Nami ihrerseits auf die Menschen reagierte. Daraufhin stellte die Hundebegeisterte sich die Frage, wie sie ihren Hund in ihren Berufsalltag mit einbringen könnte. Für Natascha Seuré wird aus dieser ursprünglichen Schnapsidee ein Herzensprojekt.

Namis Einsatz in der Schule und dessen Ziele

Nami hat bereits in zwei Septièmeklassen aktiv mitgearbeitet. Natascha Seuré selbst arbeitet vor allem mit sogenannten FR-Klassen im Lycée Bel-Val, in denen den Kindern eine gewisse Deutschbasis fehlt und eher französischsprachig aufwachsen. Die Deutschlehrerin erhofft sich, mit Hilfe von Nami, Spaß zu vermitteln und die Kinder zur Mitarbeit im Unterricht zu motivieren. "Die Kinder sollen sich im Deutschunterricht überwinden, sodass nicht mehr nur die Sprache oder die Fehler der Schüler*innen im Vordergrund stehen, sondern auch der Spaß, anhand der Zusammenarbeit zwischen dem Hund und den Mitschüler*innen. Nami soll mir dabei helfen, die negative Konnotation des Deutschunterrichts zu verringern", erklärt Natascha Seuré.

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