Zwischen Schulbank und Wahlkampf

Von Gioia HöroldLex Kleren

"Die Jugend heutzutage interessiert sich weder für Aktualität noch für Politik", diesen Vorwurf müssen sich die jungen Generationen oft anhören. Dabei zählen die Wahllisten einige junge Kandidat*innen, unter anderem Schüler*innen, sowie Student*innen. Das Lëtzebuerger Journal hat die Jüngsten unter ihnen gefragt, was an den Vorwürfen dran ist – und wie sie Schule und Wahlen unter einen Hut bekommen.

September bedeutet für viele neben dem Spätsommer und dem Beginn der Herbststimmung, dass am 15. September die Schule wieder beginnt. Für drei 18-jährige Schüler*innen war diese Rentrée jedoch ganz besonders speziell. Sie stehen mitten im Wahlkampf und ihr Kalender ist mit politischen Veranstaltungen gefüllt. Für Lucy Agostini (Piraten), Komal Morandini (Fokus) und Pierre Turquin (déi Lénk) steht ein neues Kapitel vor der Tür: sie kandidieren für die Nationalwahlen am 8. Oktober. Kurz vor Schulbeginn haben wir uns mit ihnen unterhalten.

18-jährig, Erstwahlen und eigene Kandidatur

Politisches Engagement zeigen sie alle drei: die Jugendlichen sind seit diesem Jahr aktiv in ihrer jeweiligen Partei tätig. Für Pierre Turquin (déi Lénk), sowie für Komal Morandini (Fokus) sind die Chamberwahlen die ersten Wahlen, für die sie kandidieren. Lucy Agostini (Piraten) jedoch stellte sich bereits für die Gemeindewahlen im Juni 2023 auf. "Zwei Monate vor den Gemeindewahlen bin ich in die Piratenpartei eingetreten. Auch wenn ich noch nicht viel Erfahrung hatte und ich eher aus Neugierde mitgemacht habe und um die Wahlliste zu füllen, bin ich dennoch dritte der Piraten in unserer Gemeinde geworden."

Bei den Gemeindewahlen waren es sogar zwölf der insgesamt 3.847 Kandidat*innen, die nur 18 Jahre alt waren. Sieben davon stellten sich für die DP auf. Lucy Agostinis politisches Interesse entwickelte sich besonders im Laufe der letzten zwei Jahre: "Als wir in der Schule mehr über Politik sprachen, begann ich mich auch immer mehr dafür zu interessieren. Dabei finde ich es schade, dass Politik eigentlich nicht für Schüler gedacht ist. Sie wird immer so dargestellt, als ginge es nur Erwachsene etwas an". Dies sollte jedoch nicht der Fall sein. Warum sie sich für die Piraten entschieden hat, dazu entgegnet sie: "Ich habe nie gesagt, dass ich unbedingt zu einer bestimmten Partei möchte, das Programm der Piraten hat mich einfach am meisten angesprochen."

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